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Homeschooling - ein Fall für den Staatsanwalt?
Familie Dudek aus Hessen unterrichtet bereits seit 10 Jahren erfolgreich ihre Kinder zu Hause
-aktualisiert am 24.11.2009-
Seit mittlerweile mehr als 10 Jahren unterrichten Jürgen und Rosemarie Dudek ihre Kinder zu Hause und die Ergebnisse können sich mehr als sehen lassen. Der älteste Sohn Jonathan (17) wechselte bereits 2008 für ein halbes Jahr an die örtliche öffentliche Schule, um dort seinen Schulabschluss zu machen, den er auch sehr erfolgreich mit einem Notendurchschnitt von 1,1 bestand. Als Klassenbester wurde er gleichzeitig zusammen mit einer Mitschülerin als einer der Schulbesten geehrt.
Schulamtsdirektor Rolf Gebhardt zeigte sich angesichts der minutiös geführten Dokumentation des häuslichen Unterrichts sichtlich beeindruckt: “So etwas habe ich noch nie gesehen.” Die Leiterin der Schule, Ursula Rauschenberg, weiß zu berichten: “Jonathan ist der Klassenbeste” und auch einem Wechsel zum Oberstufengymnasium in Eschwege stünde nichts entgegen, wurde von dort mitgeteilt. Zwischenzeitlich hat sich Jonathan bei einer örtlichen Möbelschreinerei erfolgreich auf eine Lehrstelle als Tischler beworben. Es war seine einzige Bewerbung. Den dortigen Eignungstest hat er mit Bravour bestanden, berichten die stolzen Eltern. Betriebsinhaber Günther Füllgraf: “Er hat super abgeschnitten und auch beim Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck gemacht.”
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Wie steht es mit der Sozialisation ?
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Fehlt es zu Hause unterrichteten Kindern aber nicht an den nötigen Kontakten mit Gleichaltrigen, um später im realen Leben zurechtzukommen und sich in die Gesellschaft zu integrieren, wie es von kritischer Seite immer wieder unterstellt wird? Wachsen sie gar in einer isolierten Parallelwelt auf? Die Fakten belegen etwas anderes. Schon Schulleiterin Ursula Rauschenberg wusste zu berichten: “Jonathan hat im Elternhaus das Lernen gelernt”, sagt sie gegenüber der Werra Rundschau. In der Klasse sei er akzeptiert und in die Gemeinschaft integriert gewesen.” (Quelle: Werra Rundschau)
Der Geschäftsinhaber seines Ausbildungsbetriebs sagt dazu: "Meine Gesellen sagen: Der Junge ist klasse", berichtet Füllgraf. "Er hat soziale Kompetenz, fügt sich ein, will alles wissen. Solche brauchen wir."
(Quelle: Zeitung für das holz- und kunststoffverarbeitende Gewerbe in Deutschland 11/2009 - hier zum Download)
Dudeks stehen nicht allein da mit ihren Erfahrungen. Studien aus den USA, Kanada und Großbritannien bestätigen die positiven Erfahrungen, die Familien mit der Bildungsalternative Homeschooling gesammelt haben. Auch hier zeigen mehrere Studien an heute erwachsenen Homeschoolern, dass diese durchaus sehr erfolgreiche und gut integrierte Mitglieder der Gesellschaft geworden sind. Einige dieser Studien können Sie sich hier herunterladen.
Das alles hinderte indes das staatliche Schulamt im Werra-Meißner Kreis nicht daran die integre Familie zunächst finanziell zu ruinieren und als dies nicht den gewünschten Erfolg zeigte, mittels Strafanzeige eine Haftstrafe zu erwirken.
In der ersten Instanz waren Schulamt und Staatsanwaltschaft mit diesem Ansinnen noch gescheitert, ja das Schulamt musste sich massive Kritik vom Gericht gefallen lassen, die noch nicht einmal über einen gestellten Antrag der Familie entschieden hatten. Dann in der zweiten Instanz fanden Schulamt und Staatsanwaltschaft hingegen am Kasseler Landgericht einen willigen Vollstrecker:
Der Richter folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft eins zu eins und verhängte eine dreimonatige Haftstrafe für beide Elternteile ohne Bewährung.
Im Revisionsverfahren vor dem OLG Frankfurt wurde dieses Urteil wegen gravierender Rechtsfehler an das Landgericht Kassel zur Neuverhandlung zurückverwiesen. In der dort jetzt stattfindenden Verhandlung ließ der Vorsitzende Richter immerhin moderate Töne anklingen. Richter Dreyer: "Die Rechtsordnung der Bundesrepublik bricht nicht zusammen, wenn es hier nur eine Geldstrafe geben würde." Dem allerdings widersetzte sich der Hardliner, Staatsanwalt Müller, der partout die Kinder an der Schule oder die Eltern im Gefängnis sehen will und damit eine Art persönlichen Rachefeldzug gegen die Familie Dudek betreibt. Sachlich fundierte Gründe für diese Haltung gibt es angesichts der gut gebildeten und sozialisierten Kinder keine.
Bedenklich stimmen muss eine Art Staatsfundamentalismus des Staatsanwaltes, des Schulamtes und der Vertreter des Kultusministeriums, die einzig die Schule als allein seligmachende Bildungs-, Erziehungs- und Sozialisationsinstitution akzeptieren wollen. Die Idee, dass auch außerhalb der Schule im Elternhaus erfolgreich Bildung und Sozialkompetenz vermittelt werden kann, ist diesen Herrschaften nicht nur fremd, sie können dies ebenso wenig tolerieren wie die mittelalterliche Kirche abweichende Glaubensvorstellungen akzeptieren konnte. Wenn dies kein Fundamentalismus ist, was dann?
Der verantwortliche Schulamtsdirektor, der die Eltern unbedingt hinter Gitter bringen will ist:
Staatliches Schulamt für den Landkreis Hersfeld-Rotenburg und den Werra-Meißner-Kreis
Leiter: LSAD Arno Meißner
Rathausstraße 8
36179 Bebra
Tel: +49 6622/914-131
Fax: +49 6622/914-119
Arno.Meissner@hrwm.ssa.hessen.de
Der leitende Oberstaatsanwalt ist:
Staatsanwaltschaft
Herwig Mueller
Frankfurter Str. 7
34117 Kassel
herwig.mueller@sta-kassel.justiz.hessen.de
Das hessische Kultusministerium
Hessisches Kultusministerium
Ministerin
Frau Dorothea Henzler
Staatssekretär
Heinz-Wilhelm Brockmann
Luisenplatz 10
65185 Wiesbaden
Tel.: +49 (0)6 11 - 368 - 0
Fax: +49 (0)6 11 - 368 - 2096
poststelle@hkm.hessen.de
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